Mittwoch, August 27, 2008

 

..und wieder Verpackungen..

...ich hatte mich ja an anderer Stelle glaub ich schon zum Thema Verpackungs-Design geäußert, richtig?
Ich gehöre zu den Menschen, für die das Öffnen einer beliebigen Produktverpackung durchaus mit einer Stipvisite in der Unfallchirurgie eines nahegelegenen Krankenhauses enden kann. Klar steht da immer irgendwo drauf "hier öffnen" - dummerweise meist nicht, WIE..
Ergo habe ich regelmäßig so meine Probleme, beispielsweise die verdeckte Blister-Papp-Symbiose, die in der Regel handelsübliche AA-Batterien umschließt, in ihre Bestandteile zu zerlegen, um diese AA-Batterien ihrem Verwendungszweck (sagen wir mal: Elektromesser..) zuzuführen. Meist löse ich das, indem ich mit einem Kuli oder ähnlichem die Pappe aufsteche und mich dann durchpuhle. Ich bin sicher, das geht intelligenter. Zum Beispiel mit einem Elektromesser.. Anyway: Weder Kuli noch Elektromesser hatte ich heute beim Mäcces dabei, als ich Mayo über meine immerhin noch lauwarmen Pommes drücken wollte. Dachte auch, wenigstens beim goldenen M komme ich ohne Werkzeug aus. Das hat die schließlich so erfolgreich gemacht, oder? Während die Kartöffelchen also unaufhaltsam ihr Fett in die Serviette zittern, zergel ich an dem Bereich der Mayopackung herum, der aussieht wie eine Perforation. Zuerst links. Nix. Dann rechts. Nix. Ich bin hilflos. Bei McDonalds. Das ist mir noch nie passiert. Ich bitte Anja, es zu versuchen. Anja hat im Gegensatz zu mir Fingernägel. Das könnte klappen. Klappt. Nur in die falsche Richtung. Ich versuche es selbst nochmal. Mit den Zähnen und wohlwissend, dass jeden Augenblick meine Frontzahnfüllung schwungvoll in Anjas Börger landen kann. Egal jetzt. Es gelingt mir schließlich, ein stecknadelkopfkleines Löchlein in die störrische Folie zu beißen. Erleichtert und durch die harte Arbeit geschwächt, greife ich zu meinem Cheeseburger und stärke mich. Die inzwischen kalten Pommes samt Hurraendlichhabbichdich!-Mayo entsorge ich wenig später fast unberührt. Vielleicht esse ich später ersatzweise ja noch eins von diesen praktischen Fertiggerichten im Plastikteller. Hoffen wir, dass ich´s auf kriege..

Montag, August 04, 2008

 

...das Bisschen Haushalt...

...ist doch nicht so schwer." Oder wie hieß das in diesem Siebzigerding, wo der Mann partout nicht rafft, dass sich die Firma Wohnung halt doch nicht vollständig von alleine man(n)atscht?
Anyway: Ich hab eben eine geschlagene halbe Stunde über der Schüssel gehangen. Und zwar nicht, weil irgendein Übermaß an Alkohol auf dem come-in-and-spuck-out-way meinen Körper dringend wieder verlassen musste. Sondern weil ich "mal eben" den Klodeckel richtig befestigen wollte. HA! Leute, Hand aufs Herz: Ich nehm dat gute Stück halt nicht jede Woche dreimal ab, um auch darunter keimfrei-hygienische Sauberkeit zu erwischen. Ich lebe seit über zwei Jahren in dieser Wohnung, putze, wo ich ohne Demontage drankomme, das Ding hat seit eh und je geklappert und gewackelt, heute hats mir halt gereicht. "Jetzt mache ich das mal richtig. Juht. Schließlich sprechen wir über zwei Schrauben, korrekt? Also, stell Dich nicht blöd, guck Dir das Ganze mal von unten an und dreh die blöden Dinger fest. Endeschpass. Du kannst eine Motorradkette und Wagenräder wechseln, zwei Schrauben an einem Klodeckel kriegste also bitte gebacken, hm? Jo. Ich mach ja schon.. Äh..
Nach 15 Minuten Kloschüssel-Workout stelle ich fest, dass ich es nicht feststellen kann. Die Schrauben sind in einer tiefliegenden, engen Mulde versteckt, mit den Fingern krieg ich keinen Hebel drauf, mit der Zange komme ich nicht dran. Schlecht. Irgendwie murkse ich die Biester also zusammen, so gut es eben geht, tauche wieder aus meiner Unter-Klo-Wirkungsstätte auf, stelle fest, dass a) die Brille jetzt am vorderen Rand 3cm hoch ragt, b) zum Zerbersten auf Spannung steht und b) ich JETZT pinkeln muss. Schön iss datt nich. Und what the hell...!? Ich kapiers auch nicht. Winterräder hin, Motorradkette her: Ich hab das Ding runtergerupft - darauf sei also in jeder Hinsicht geschissen - meinen alten Guckmalwieniedlichistderdenn-Mäusekäseloch-Klodeckel aus dem Keller geholt, den tatsächlich auch sauber verbaut gekriegt und gelernt, dass es für mich auf jeden Fall bis zum nächsten Umzug bei der Drumrumputz-Strategie bleibt. Drissjetdrupp - und referring to Anja: Et hat sich noch keine beschwert..;-))

Sonntag, August 03, 2008

 

WimmensRann

"Sollen wir Dich mitnehmen?" kommen zwei Mädels netterweise auf mich zu, als ich augenscheinlich überfordert an der Haltestelle Deutz/Arena in meiner Zettelwirtschaft nach einem Hinweis suche, wo zum Geier dieser Tanzbrunnen eigentlich ist. Da gehts nämlich los zu meiner ersten Laufveranstaltung seit 2 Jahren, und ich hab das Prinzip Köln-Deutz peinlicherweise immer noch nicht kapiert und verlaufe mich hier immer. Also gut, lasse ich mich von den Uschis mitnehmen. Die gehen schon derart flott zum Treffpunkt, dass ich bereits unterwegs Temperatur bekomme.
Maaaaaaan! Musste das letzte Weizen gestern nacht denn wirklich unbedingt noch sein? Plus komplette Packung Gauloises? Abgerundet durch eine Salamipizza? Ich fühle mich nicht wirklich spochtlich. Und überhaupt? Laufen bei abklingender Mens? Vielleicht doch keine so gute Idee, oder? Jetzt bemerke ich auch: Ein deutliches Zwicken im Knie!
Scheiß drauf, jetzt wird gelaufen. So!
Am Tanzbrunnen ankommen, den TomTom-Mädchen einen schönen Lauf wünschen und auf die Suche nach Anja und Michaela machen. OK.
Achduliebescheiße - alles pink hier. Überall Zelte, Schilder, Stände, eine gefühlte Million Frauen, ein Riesengewusel. Wie soll ich hier denn Anja und Michaela jemals...?
"Maaaaaaaaarion!" Na, Jottseidank - Anja hat MICH gefunden! Puh - et hätt noch immer jot jejangen, siehstewohl!
Ab jetzt navigieren die beiden, meine Startnummer haben sie - danke noch ens! - mir schon mitgebracht, und wir durchlaufen den ganzen Orga-Kasperkram mit Nümmerchen anheften, Geschenke einheimsen, ChampionChip, und - Taschen abgeben. In der Schlange wartend trösten wir uns nach gut einer halben Stunde mit dem Gedanken, dass die das halt echt mit System einsortieren und es dafür beim Abholen später sicher um so schneller geht. (Ähem...) So. Jetzt noch mal flott Lulu machen und dann ab in die Startaufstellung. Äh.. wo ist jetzt wieder die..? OK, auch da kommen wir hinter. Gut. Ich trete mir ein bisschen die Beine aus, Anja und Michaela laufen sich eine Runde warm. Das lasse ich mal schön bleiben, sonst geht gleich schon grad gar nix mehr. Um mich herum Frauen aller, aber auch wirklich aller Kolöhr. Drahtige Athletinnen, Marke Olympia 2008, so fit sehen die aus. Ü 55er, die mit einem ganzen Club aus Heidelberg angereist sind, schon ein Kölsch drin haben, wie ich später erfahre, und allesamt so fit aussehen, dass ich mich mit meinen U 40 schon wieder und erst recht nicht spochtlich fühle. Und pink-beshörtete Moppel-Ichs, mit Wasserflaschenbatterien um die Hüfte - ach du Scheiße, wenn die mich auch noch überholen? Urghs, peinlich! Ich stelle mich lieber gleich dahinter. So.
Anja und Michaela sind wieder da. Der Startbereich füllt sich, ein Sponsor bewirft uns mit Mützen, und es ist saumäßig eng. Ich merke noch an, dass so weit vorne doch eigentlich immer die schnellen Läufer sind? Das juckt weder Anja noch Michaela, und ich stelle mich drauf ein, dass es sicher erst mal ganz gemächlich losgeht, weil sich so ein Pulk ja eh erst mal enthäddern muss, bevor er in Geschwindigkeit kommt.
Das war ein Irrtum. nach ein paar Kölschen Tönen gehdet loss. Abbasowattvon! Ich hatte vorgehabt, Anja und Michaela die ersten ca. 2 Km an den Hacken zu bleiben und dann gemütlich alleine weiter. Nix wars. Schon in der ersten Kurve, also nach 50 Metern oder so, kann ich Michaela nicht mehr sehen, Anja ploppt noch zwei Mal kurz im Sichtfeld auf, und zack, bin ich alleine unterwegs. Also alleine, abgesehen von den 2000 Mädels hinter mir, um mich herum und vor allem: An mir vorbei... Nach weniger als 1 Km spüre ich meine Lunge. "Langsamer! Lauf langsamer!" Ok, ich laufe langsamer. Aber schon nach einer Minute merke ich, dass ich fast automatisch in das Tempo der Menschen um mich herum falle. Und weil wir ja, wie ich bereits anmerkte, vorne bei den schnellen Läufern gestartet waren, war das eben mal - schnell. "Langsamer, Marion!" Seitenstiche. Atmung falsch. Durst. Treppen. Scheiße! "Laaaaaaangsamer!!!" OK. Jetzt aber echt. Ich krose mich an den Rand, damit ich kein stehendes Hindernis bin und bin, zumindest gefühlt, fast im Geh-Tempo. KM 3 wird angezeigt, ein Blick auf die Uhr - immer noch etwas zu schnell, aber ich nähere mich einem Tempo, dass ich durchhalten kann. Konzentrieren, mein Tempo, meine Atmung, meine Schrittlänge. So könnte es funktionieren. Ich genieße den Lauf, so gut es geht, ignoriere ab jetzt einfach den Rhythmus meiner Umgebung. Geht doch. Zwischen KM 3 und 4 (oder war es 4 und 5?) komme ich etwas durcheinander und verbringe die Zeit damit auszurechnen, welcher es sein müsste. Shit, war erst KM 4. Na gut. Die Hälfte ist geschafft. Ob ich doch mit dem Rauchen aufhöre? Meine Lunge japst auf jeden Fall spürbarer als meine Beine.
Wieder Treppen. OK, die gehe ich. Was solls. Immer noch weniger peinlich, als sich auf die Nase zu legen. Und weniger schmerzhaft auch.
Hatte ich erwähnt, dass meine Orientierung unter aller Sau ist? Irgendwann erreichen wir KM 5, für einen Teil der Läuferinnen ist es hier geschafft. Mich überkommt ein wenig Panik, dass ich falsch abbiege und aus Versehen den Lauf zu früh beende. Aber auch hier funktioniert irgengendwie der Herdentrieb. Keiner stellt sich mir in den Weg, und keine kommt mir entgegen. Ich muss wohl richtig sein. Also noch ein bisschen kreuz und quer um den Tanzbrunnen. Seitenstiche nur noch gelegentlich. Fein. Ein athletisch federnder Laufstil sieht wohl anders aus, aber drauf gepfiffen. Ich werde ankommen, und wahrscheinlich auch nicht als Letzte. (Was aber, wenn hinter mir nur noch Walker kommen..? - Egal jetzt.)
Letzte Kurve. Da ist der Bogen! Hurra! Endspurt. Ich gebe alles. Jetzt dann noch die letzten 100 Meter mal richtig dynamisch. Platz da, jetzt komm ich! Shit! Das war ja gar nicht der Zielbogen. Nur ein gemeiner, eigens zu meiner hinterlistigen Täuschung dort aufgestellter Werbebogen. Mist, Mist, Mist. Mitten im Schlussspurt langsamer werden, ist verboten, weil superpeinlich. Go! Go! Go!
Ich stolpere ins Ziel und fühle mich ein paar Sekunden einer Ohnmacht nah. Tief in den Bauch atmen! Ich kann ja nicht nach einem läppischen 8Km-Lauf einfach so umfallen.
Michaela sammelt mich ein und versorgt mich mit Getränken. Gut, dass ich immer gefunden werde, statt finden zu müssen. Meine Wahrnehmung ist nämlich gründlich vernebelt, in meinen Augen ist Schweiß. Egal. Geschafft!! Und endlich fühle ich mich auch spochtlich!
Ich will ein Kölsch und eine Zigarette. Also flott den Rucksack wieder einsammeln und auf gehts zum gemütlichen Teil. - Nach 40 Minuten Anstehen stellen wir fest, dass es das erhoffte System in der Taschenaufbewahrung nicht gibt und wir also zwischen ca. 1000 Taschen unsere auf gut Glück suchen müssen. Naja, auch das klappt schließlich - nur ist uns wertvolle Zeit fürs Kölsch flöten gegangen, so dass wir diese Belohnung noch nachholen werden. Und so schön und aufregend die ganze Veranstaltung auch war: DARAUF freue ich mich am meisten:-))

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